Regensburg: Weltkulturerbe - Kulturgeschichte - Kirchen
Das UNESCO-Welterbe Regensburg
Es gibt nicht viele Städte auf dieser Welt, die in ihrer Gesamtheit zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärt wurden. Regensburg ist eine davon. Eine Besichtigung der Stadt führt durch alle Epochen der menschlichen Kulturgeschichte.
Warum Regensburg Welterbe ist
Regensburg, mit rund 150.000 Einwohnern, heute die fünftgrößte Stadt Bayerns, ist nach
dem Zweiten Weltkrieg als mittelalterliches Kleinod neu entdeckt worden.
Als die seit dem 13. Jahrhundert Freie Reichsstadt nach dem Ende des Immerwährenden
Reichstages im Jahre 1810 zu Bayern kam, geriet sie fast anderthalb Jahrhunderte in
Vergessenheit. Die überwiegend mittelalterliche Bausubstanz der Altstadt blieb innerhalb
dieser Zeit nahezu unangetastet und glücklicherweise von Zerstörungen des 2. Weltkrieges
verschont. Deswegen gilt die mustergültig sanierte Stadt europaweit als einmaliges
kulturgeschichtliches Denkmal. Die UNESCO ernannte das Altstadtensemble Regensburg
und Stadtamhof im Juli 2006 zum Welterbe. Am Bild der Altstadt lassen sich noch heute rund
2000 Jahre geschichtliche Entwicklung ablesen.
Spuren der Römer
Die Porta Praetoria, das Nordtor der römischen Festung Castra Regina, ist ein Rest der mächtigen Mauern, welche das römische Kastell Castra Regina umgaben. Der Bau der Festung im Jahre 179 n. Chr. durch Kaiser Marc Aurel wird durch eine steinerne Inschrift beurkundet, die als einzigartiges Dokument im städtischen Museum zu besichtigen ist. Regensburgs Ursprünge reichen jedoch noch viel weiter zurück, wie der keltische Name Rathaspona beweist, der im Französischen als Ratisbonne geläufig blieb. Die ältesten, durch Gräberfunde belegten Siedlungen des Regensburger Raumes gehören der Steinzeit an.
Mittelalterliche Welthandelsstadt
Das Mittelalter hat als Epoche der höchsten wirtschaftlichen Blüte, die auf weltweiten
Handelsbeziehungen beruhte, das Gesicht der Stadt geprägt. Damals entstand die Steinerne
Brücke (1135-1146). Sie ist ein hervorragendes Werk mittelalterlicher Ingenieurkunst. Das
Vorbild der berühmten Prager Karlsbrücke war unter anderem ein Grund für den Aufstieg der
Stadt Regensburg. Denn nahezu 800 Jahre lang war die Steinerne Brücke der einzige
Übergang über die Donau in Regensburg und im weiteren Umkreis. Nicht umsonst galt sie
zu dieser Zeit als „Weltwunder“.
Neben der Steinernen Brücke ist der Dom St. Peter, erbaut ab 1250, einer der
Hauptsehenswürdigkeiten und architektonischen Wahrzeichen Regensburg. Der Dom ist das
bedeutendste gotische Bauwerk Süddeutschlands und ist berühmt für seine mittelalterlichen
Glasfenster. Zweifelsohne ist die Westfassade die Schaufront des Doms.
Glanz und Pracht der Kirchen
46 Kirchen befinden sich im Stadtkern von Regensburg. Die Ulrichskirche, ehemalige Dompfarrkirche, wurde 1230 erbaut und ist eine der
ältesten gotischen Kirchen nördlich der Alpen. Die Basilika Alte Kapelle, deren Gründung auf das 9. Jahrhundert zurückgeht,
zeigt sich heute in der spielerischen Pracht des Rokoko. Die neue Orgel wurde 2006 von Papst Benedikt XVI. eingeweiht.
Die „Schottenkirche“ St. Jakob ist vor allem in Fachkreisen wegen des Nordportals mit seinem urtümlichen und rätselhaften Bildwerk sehr bekannt.
Im Keller der Niedermünsterkirche, die ehemalige Kirche des freien und adeligen Damenstifts Niedermünster,
können bedeutende Überreste von Vorgängerbauten und Ausgrabungen von römischen Gebäuden besichtigt werden.
Die Basilika St. Emmeram, die sich auf dem Gelände des Fürstlichen Schlosses Thurn & Taxis befindet,
gehörte früher zum bedeutendsten Kloster in Bayern und ist heute eine der Hauptkirchen der Stadt und des Bistums Regensburg.
Immerwährender Reichstag
Den ersten Platz unter den Profanbauten nimmt das Alte Rathaus mit dem berühmten Reichssaal ein.
Ab 1594 fanden dort die vom Kaiser einberufenen Reichsversammlungen statt und von 1663 bis 1806 tagte der Immerwährende Reichstag.
Dort entstanden die bekannten Redewendungen „etwas auf die lange Bank schieben“ und „am grünen Tisch sitzen“.
Italienisches Flair
Aus der Blütezeit des Mittelalters stammen auch die für Regensburg charakteristischen Patrizierburgen und –türme. Von ursprünglich 60 nach dem Vorbild italienischer Adelsburgen errichteten Türmen stehen heute noch etwa 20. Auch die engen, verwinkelten Gassen, Hinterhöfe und Plätze mit südländischer Atmosphäre geben Regensburg sein typisches italienisches Flair. Nicht umsonst wird Regensburg als die nördlichste Stadt Italiens bezeichnet.
Rund um Regensburg
Außerhalb von Regensburg findet man bekannte und sehenswerte Ausflugsziele. Östlich von Regensburg, in Donaustauf, liegt die Walhalla,
ein Ruhmestempel mit mehr als hundert Büsten deutschsprachiger Größen. Seit 120 Jahren kann man den imposanten Monumentalbau,
der 1842 von König Ludwig I. erbaut wurde, von der Steinernen Brücke aus mit dem Schiff erreichen.
Ein weiteres beliebtes Ausflugsziel ist das Kloster Weltenburg, das älteste Kloster Bayerns. Auch dorthin fährt man am Besten mit dem Schiff durch
das landschaftlich wunderschöne Altmühltal, welches vor allem der spektakuläre Donaudurchbruch prägt und die Strecke deswegen zu den atemberaubendsten
Flussstrecken Deutschlands zählt.
Die Landschaft des Oberpfälzer Juras ist bei Wanderern sehr beliebt. Entlang der Schwarzen Laber, der Naab und der Vils entdeckt man zahlreiche Burgen,
Ruinen und Höhlen.
Radsportbegeisterte können auch die schöne Landschaft erkunden, denn direkt durch Regensburg über Passau bis nach Wien führt
der 600 Kilometer lange DonauRadweg.
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Text und Bildmaterial mit freundlicher Genehmigung der Regensburg Tourismus GmbH